Tangle-Treff "Kontaktbeschränkung"

Diesmal haben wir uns auf Muster konzentriert, in denen sich die Linien/Formen nicht berühren: tootle, swarm und indy-rella. Und dann haben wir tentoculus ins Spiel gebracht und so eine kleine Unterwasser-Welt erschaffen.

Hier sind die Links zu den stepouts:

tentoculus von Tomàs Padrós

tootle von Jennifer Hohensteiner

und die Zentanglemuster

swarm und indy-rella

 



Das Mosaik zuerst:

Zur Vergrößerung der Ansicht klicke auf die Bilder.


Am Ende des Kurses hatte ich denjenigen, die zuvor in meinem Kurs "Der Goldenen Schnitt, Phi und Ernst Haeckel" gewesen waren, die Preisfrage gestellt, wo in der Kachel links ein Bezug zu den Inhalten dieses Kurses zu finden ist.

Es gab einige Fehlversuche aber dann hatte Friederike die Lösung. Sie schrieb: “Du meinst nicht etwa die Fibonacci-Folge, in der sich deine "Fischchen" gruppieren (0, 1, 1, 2, 3, 5 ...) ?”

Doch, genau, das war's!

 


Und dann kam noch eine sehr schöne Mail von meiner Mutter mit tiefen Einsichten zu den Mustern, die ich euch nicht vorenthalten möchte:
"... bei der intensiven Beschäftigung mit deiner Kachel sind mir die Muster sehr nahengekommen und haben mir ein deutliches Bild von ihrer Persönlichkeit vermittelt.
Tentoculus Erscheint als erstes auf der Bildfläche und das mit Recht, denn mit seiner Größe, Schönheit und seinem Schwung steht es ihm zu, einen Platz zu wählen, auf dem das alles zur Geltung kommt.
(Mit Freude und sehr routiniert zeichne ich inzwischen diese Bögen!)
Tootle Erscheint gleich danach mit suchendem Blick nach genügend Raum. Es fängt zwar klein an, will sich aber ausbreiten, denn seine strenge Schönheit braucht Platz, um sich zu entfalten. Es ist auf Abstand bedacht, niemand soll seine Kreise stören. Die sind dann auch wirklich sehr schön und fallen ins Auge. Anpassung oder auch kleinste Abweichungen haben gravierende Folgen und werden ungnädig aufgenommen. Es hat schon einen etwas zwanghaften oder gar autistischen Charakter.
 
Swarm Kommt ganz bescheiden daher. Zu Mehreren bildet es hübsche kleine Gruppen mit eigenem Charme. Es ist sich aber auch nicht zu schade, engen Kontakt auzunehmen, ja sogar unter oder hinter andere Muster zu kriechen und so eine Fläche ganz und gar auszufüllen und toleriert dabei auch kleine Abweichungen. Eine tolle Leistung für ein Muster, das fast nur aus Abständen besteht. So eine Fläche beruhigt das Auge und die Nerven beim Zeichnen wie auch beim Betrachten. Da Swarm sich nicht in den Vordergrund drängt, wird es vielleicht nicht immer gewürdigt.
 
Indy-Rella Das Erscheinen dieses Musters löst sofort gute Laune aus. Ein Lächeln entsteht - als glitte man selbst so unbeschwert durchs Wasser. Ob ein enger Durchschlupf oder ein weiter Raum, unbefangen bewegen sie sich allein oder in der Gruppe. Der nötige Abstand scheint sich von selbst einzustellen. So endet das Zeichnen in freudiger Entspannung. Wie man sehen kann, zeigen sie auch durch den Gebrauch der Fibonacci-Zahlen ein Empfinden für göttliche Harmonie."
Danke Mama, du hast es erfasst! Vielleicht ein bisschen streng zu tootle?

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Kommentare: 5
  • #1

    Diana Schreur (Freitag, 12 Februar 2021)

    Was für eine treffende beschreibung der Muster.

  • #2

    Kathrin (Freitag, 12 Februar 2021 13:29)

    Magie in den Worten, was für eine wunderbare Beschreibung der Muster- ganz toll �

  • #3

    Andrea (Freitag, 12 Februar 2021 14:48)

    Welch wunderbare Worte. Mit Bedacht und Achtsamkeit gewählt, so treffend, gleichzeitig liebevoll und voll Respekt. Danke!

  • #4

    Susanne F. (Freitag, 12 Februar 2021 14:57)

    Deine Mami ist Klasse und man könnte meinen sie wäre Philosoph.
    Wunderbar wie sie sich so mit dem Wirken der Muster auseinandersetzt

  • #5

    Ina (Freitag, 12 Februar 2021 16:01)

    Ich bin ganz begeistert von dieser Beschreibung. Treffender hätte man es nicht ausdrücken können und es spricht mir absolut aus “dem Stift”! Ganz wunderbar!!